Am Samstag feierte der Berliner TSC seinen 54.Vereinsgeburtstag. Die 1.Handballfrauen schenkten ihm und sich dabei einen wichtigen Auswärtssieg in Bayreuth und haben nun wieder den Anschluss an das untere Mittelfeld der Tabelle hergestellt. Mit sechs Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz kann man beruhigter in die kommenden Spiele gehen, um dort dann bald die Klasse endgültig zu sichern.
Mit einem 31:15-Erfolg brachten die Berlinerinnen am Ende verdient die zwei erhofften Punkte sicher mit zurück in die Hauptstadt.
Kurzfristig musste das Team um Trainer Carlo Gregarek die Reise ohne Jennifer Reddig und Veronic Grätz antreten.
„Mir fehlen damit zwei Alternativen, die ich gerne dabei gehabt hätte. Ich mag es nicht, Plätze im Kader nicht besetzt zu haben“, gab der TSC-Trainer vorher zu bedenken.
Im Nachhinein kann man konstatieren, das besonders Jennifer sicherlich früh viel Spielzeit erhalten hätte, da am Ende allein 10 der 25 Fehlwürfe von der Linksaußenposition gekommen sind.“
Schnell führte sein Team im Spiel aber mit 2:0, stolperte kurz noch einmal zu einem 2:3-Rückstand, bevor es aber gradlinig und konzentriert zu einer 14:8-Pausenführung marschierte.
Besonders zu erwähnen das letzte Tor von Franziska Chmurski, die aus 15 Metern eine Sekunde vor der Halbzeitsirene den Bayreutherinnen mehr als nur einen Nadelstich verpasste. Das Tor muss den Gastgeberinnen richtig wehgetan haben.
Und es wirkte scheinbar, nachdem sich die Spielerinnen in der deutlich wärmeren Kabine der mit nur 15 Grad sehr kühlen Halle aufgewärmt hatten, auch nach Wiederanpfiff noch nach.
Tor um Tor machten die Berlinerinnen und HaSpo-Spielertrainerin Michaela Lehnert musste beim 19:8 mit einer Auszeit schnell die Reißleine ziehen.
Aber auch dies tat der Spiellaune des Berliner TSC nun keinen Abbruch mehr.
Erst die schwere Verletzung von Tabea Brielmann stoppte das Spiel für fast 10 Minuten, in denen sich besonders Lorraine Hellriegel und Michaela Lehnert auf Seiten von HaSpo, aber auch mehrere Spielerinnen des Berliner TSC um Tabea kümmerten.
Tabeas eigene Mannschaft schien zu geschockt zu sein. Der Spielfaden war dann endgültig bei ihnen gerissen. Sie spielten nun nur noch sehr unkonzentriert und der Berliner TSC konnte nach Belieben seine Tore erzielen.
„Mit der Verletzungspause war das Spiel eigentlich nach 47.Minuten beendet. Jeder stand unter dem Eindruck der Bilder und wir wünschen Tabea alles Gute“, beschreibt Carlo Gregarek nach dem Spiel seine Gefühle, „gewonnen hatten wir das Spiel aber schon früher. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gegen einen Gegner gespielt, der hoch motivert in das Spiel ging und seine Chance in den laut Programmheft „Endspielwochen“ nutzen wollte. In der zweiten Halbzeit waren wir dann sehr gut, aber bei weitem nicht konsequent im Nutzen unserer Torchancen.“ Damit spielte Carlo mit Blick auf den Statistikzettel auf die vielen Würfe von außen an, die nicht ihr Ziel fanden.
Dafür waren Ann-Catrin Höbbel, Anja Ziemer und Franziska Chmurski aus dem Rückraum umso erfolgreicher. 23 der 31 Treffer erzielten die Drei und sprühten vor Spiellaune. Sie waren an diesem Nachmittag einfach nicht zu halten.
Es gab also für die 1.Frauen so Einiges zu feiern.
Auf der Heimfahrt wurde dann auch noch Co-Trainerin Janine Wegner für diese Saison verabschiedet. Sie wird für drei Monate spannende Handballprojekte mit Kindern und Jugendlichen in Kapstadt (Südafrika) mitleiten. Der zweite Auswärtssieg in Folge machte ihr den Abschied aber ein wenig leichter. „Ich werde aus der Ferne mit Euch mitfiebern. Wir sehen uns im Sommer wieder“, sagte Nine über das Busmikrophon.
So ging dann fast unter, dass es an diesem Samstagnachmittag den höchsten Auswärtssieg in der 3.Liga für den Berliner TSC gab. Die bisherige Höchstmarke von 2011 (24:13 beim SC Alstertal-Langenhorn) hat also nicht mehr länger Bestand. Das war also ein besonderer Sieg.
Nun gibt es ein spielfreies Wochenende, bevor es dann am 04.03.17 zum großen Berlin-Brandenburg-Derby gegen den Frankfurter HC in der heimischen Seelenbinderhalle kommt. Das wird dann richtig spannend. Freuen wir uns drauf.