Keine sieben Minuten waren im Berlin-Brandenburgderby gespielt, da stand es bereits 6:0 für die Gastgeberinnen des MTV Altlandsberg. Im neunten Saisonspiel leider schon das vierte Mal, dass die Mannschaft des Berliner TSC die Anfangsphase komplett verschläft. „Das passiert uns echt zu oft,“ gibt Trainer Carlo Gregarek zu denken. Gegen Blomberg 1:7 nach 10 Minuten, bei den Füchsen 1:8 nach 11 Minuten und gerade erst In Fritzlar 2:8 nach 14 Minuten. „Daran müssen wir arbeiten“.
Zugegeben, es fiel dieses Mal ein bisschen schwerer, die Spannung vor dem Anpfiff hochzuhalten.
Erst wurde auf Wunsch der Gastgeber die Aufwärmphase bereits 20 Minuten vor dem Spiel beendet, dann überzog die folgende trotzdem natürlich wohlverdiente Ehrung für Klaus-Jürgen Jahn mit Eintrag in das goldene Buch der Stadt Altlandsberg. Herzlichen Glückwunsch und Anerkennung auch vom Berliner TSC.
Dann lief das Spiel mit Verspätung endlich und war nach sechs Sekunden wieder minutenlang unterbrochen. Der Heimfanblock warf mit lautstarkem Countdown Etliches an Papierschnipseln auf das Feld. Während das nun gesäubert wurde, versuchten die Offiziellen des MTV die Stimmung etwas zu beruhigen. „Trotzdem ist das natürlich alles keine Ausrede, das wir dann so einen Fehlstart hinlegten, unser Gegner hatte schließlich die gleichen Bedingungen“ lässt Carlo das alles als keine Entschuldigung gelten.
Zumal es dann nach dem 0:6 mit seiner Mannschaft ordentlich bergauf ging.
Besonders Anja Ziemer nahm die Zügel in die Hand. Beim 10:11-Anschluss hatte der Berliner TSC das Spiel wieder spannend gemacht.
„Aber dann stehen wir uns selbst im Weg, verwerfen größte Chancen. Nur jeweils einen von drei Angriffen konnten wir über das ganze Spiel erfolgreich abschließen.“ sagt Carlo mit Blick auf die Statistik nach dem Schlusspfiff.
Leichte Fangfehler, Abspielfehler und eine gut aufgelegte Jennifer Höft im MTV-Tor verhinderten, dass der TSC das Spiel wirklich drehen konnte. Denn schon zur Halbzeit lag man wieder mit 5 Toren im Rückstand.
Und das war diesmal entscheidend, denn in der zweiten Halbzeit war kein entscheidendes Herankommen für die Berlinerinnen mehr möglich.
“Wir hatten zwar Martyna Rupp recht gut im Griff, aber dafür spielten sich besonders Lucyna Trzczak und dann auch Kristina Domann frei und trafen oftmals zu einfach. “ führte Carlo weiter aus. Echte Derbyspannung kam so nicht mehr auf.
Als alle wenige Minuten vor dem Abpfiff des bereits entschiedenen Spieles auf Seiten des MTV bereits an deren „After Game Party zur Einstimmung auf die bevorstehende Weihnachtszeit“ dachten, gab es dann doch noch einen Aufreger.
Im Zweikampf mit Sophie Lütke verletzte sich TSC-Torhüterin Juliane Meyer an der Hand und musste lange behandelt werden. Der ausgekugelte Daumen ihrer rechten Hand musste von der TSC-Physiotherapeutin Anna Völker noch in der Halle wieder eingerenkt werden.
Der MTV bemühte sich auf der eigenen Homepage sofort, Klette alles Gute zu wünschen und die Aktion als „nicht absichtlich“ zu bewerten. Alles okay und im Handballsport passiert das halt, aber das es „nicht absichtlich“ war, davon sind wir alle selbstverständlich auch ausgegangen.
Das erste Derby in dieser Spielzeit ging am Ende mit 28:21 also deutlich an den MTV Altlandsberg.
Klette fällt nun für das wichtige Heimspiel des Berliner TSC am kommenden Wochenende gegen Handball Bad Salzuflen aus.
„Klar ist das nicht schön für uns. Aber so werden wir am nächsten Samstag gegen Bad Salzuflen die beiden Punkte eben für Klette holen. Sie hat uns schon so viele Punkte gerettet, nun ist die Mannschaft für Sie mal dran.“ schliesst Carlo Gregarek den Samstag in Altlandsberg ab.