Nun ist es so gekommen, wie viele befürchtet haben, die Mannschaft des Berliner TSC steht vor den beiden Heimspielen gegen die HG Zirndorf und HaSpo Bayreuth gehörig unter Druck. Denn nach der deutlichen 21:32-Niederlage im Derby gegen die Füchse Berlin müssen in den beiden kommenden Heimspielen endlich die ersten Punkte her.
Die Füchse kamen am Samstagabend deutlich besser ins Spiel. Zügig führten die Gastgeberinnen erst 8:1, dann sogar 14:4 und so gab es schon nach 20 Minuten bei niemanden in der Halle mehr Zweifel daran, wie diese Begegnung ausgehen wird. Anna Blödorn konnte schalten und walten wie sie es wollte, Alexandra Sviridenko schloss nahtlos an ihre hervorragenden Leistungen in der 1.Bundesliga an und Anna Eber hielt die Abwehr wunderbar zusammen.
An diesen drei für die dritte Liga salopp gesagt „verschenkten“ Spielerinnen zog sich jede Teamkameradin der Gastgeberinnen hoch und spielte einfach guten Handball. Janine Wegner, Co-Trainerin des Berliner TSC, fasste es nach dem Spiel so zusammen: „Die Füchse waren dynamischer, willensstärker, einfach besser als wir.“
In dieser Form und mit der Rückkehr von Sabrina Neuendorf muss man die Füchse im Kreis der Top 3 bis 4 der Liga, somit der Aufstiegskandidaten, willkommen heißen. Und wenn man dann noch Alexandra Sviridenko überzeugt, doch auch die Rückrunde zu spielen, wer weiß, wo das endet.
Rückkehrerin Stephanie Roscher begeisterte
Nach der klaren 19:7-Füchseführung zur Halbzeit konnte der Berliner TSC die zweite Halbzeit dann knapp für sich entscheiden.
Beide Trainer wechselten viel durch, ließen jede ihrer Spielerinnen zu Spielzeiten kommen. Und so kam zur zweiten Halbzeit auch Stephanie Roscher und wurde für den Berliner TSC zur Geschichte dieses Spieles.
Achtzehn Monate musste Roschi mit einer schweren Schulterverletzung und -operation aussetzen. Beim Seitenwechsel setzte sie Trainer Carlo Gregarek beim Kampfgericht von passiv auf aktiv und schickte sie sofort mit dem Wiederanpfiff aufs Feld.
Kaum vier Minuten später war sie dann wieder da, die alte Roschi von außen, mit ungeheurer Sprungkraft und einer unglaublichen Schnelligkeit.
Sie warf ihr erstes Tor, für das Spiel unwichtig, für den Berliner TSC und Roschi selbst der größte Erfolg an diesem Samstagabend.
Es folgten weitere drei, eines davon sogar aus dem Rückraum. Die Bank des TSC jubelte stehend. Auch wenn Stephanie Roscher von ihrem ruhigen Naturell nicht zum Hoffnungsträger taugen kann und möchte, kann ihre Rückkehr ein Zeichen für die kommenden Spiele des Berliner TSC sein.
Dank an die TSC-Anhänger
So möchte sich die Mannschaft des Berliner TSC noch bei den vielen eigenen Anhängern bedanken, die die Mannschaft zu diesem Auswärtsspiel begleiteten. Immer wieder war trotz des hohem Rückstandes die Unterstützung zu hören, wurden gute Aktionen honoriert.
Teammanager Ernst-Heinrich Hoth schloss den Abend in der Sporthalle in der Sömmeringstraße dann so ab: „Ich bin traurig, dass die Mannschaft im Derby nicht Ihre Leistung abrufen konnte und so ein einseitiges Spiel entstand. Den Spreefüchsen gratuliere ich zum klaren Sieg. Nun erwarte ich aber, dass bei uns nächste Woche gegen Zirndorf der Knoten platzt und die ersten sehr notwendigen Punkte durch eine gute Leistung eingefahren werden.“