Die Hockeyherren der SG Rotation Prenzlauer Berg bestätigten ihre starke Form und siegten am Sonntag zum Tag der Arbeit im zweiten Rückrundenspiel mit dem bisher höchsten Spielergebnis: Gegen den abstiegsbedrohten Spandauer HTC gab es deutliches 10:1 (3:1). Die Gäste gingen noch in Führung, doch noch vor der Pause konnte Strafeckenspezialist Jonas Sydow mit einem lupenreinen Hattrick die Partie zugunsten der Prenzlauer Berger drehen. Rotation bleibt damit erster Verfolger des Tabellenführers Zehlendorf 1888, während Spandau weiterauf dem vorletzten Platz steht.
„Zu Beginn waren wir etwas nervös und konnten unsere spielerische Überlegenheit leider noch nicht richtig ausspielen“, fasste Rotations Spielertrainer Felix Schmidt die Anfangsphase einer relativ engen ersten Halbzeit zusammen, in der ein Rotation-Urgestein mit seinen Standards für die Entscheidung sorgte: „Die drei Tore von Joni haben das Spiel dann vorzeitig entschieden. Wahnsinn der Typ!“, begeisterte sich Schmidt.
Tatsächlich begannen die Rotation-Herren fahrig und mussten nach einem Abspielfehler in der eigenen Verteidigung den frühen Rückstand hinnehmen (4.).
Es dauerte etwas, ehe die Hausherren in Fahrt kamen, zuvor sorgten weitere Unkonzentriertheiten in der Defensive für Gefahr im eigenen Schusskreis, Torwart Andrej Oelze verhinderte aber ein, zwei Mal einen größeren Rückstand. Dann endlich die Jonas-Sydow-Show: Mit einem lupenreinen Hattrick und drei direkt verwandelten Strafecken in Folge (12./25./29.) erlöste er Rotation und kehrte den Spielstand mit dem 3:1-Halbzeitstand um.
Rotation-Tormaschine fährt nach der Pause auf Hochtouren
„In der zweiten Halbzeit war Spandau dann chancenlos und wir haben nicht nachgelassen“, hob Schmidt dann mit Blick auf Halbzeit Zwei die Dominanz seines Teams hervor und zeigte insgesamt zufrieden: „Großes Kompliment an die Truppe, aber auch die Fans! So macht Hockey Spaß!“ Fünf Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da konnte Mathias Gorra nachsetzen und den Rebound zum 4:1 verwerten (40.).
Spätestens jetzt schien der Drops gelutscht, kurz darauf schaltete Robin Esser am schnellsten und verwandelte den Eckennachschuss zum 5:1 (42.). Rotation dominierte die Partie nun nach Belieben, Spandau brachte es nur noch zu Verzweiflungsbällen und zeigte sich bei seinen insgesamt drei Strafecken fahrlässig schwach.
Auf der anderen Seite war Rotation nun auch ohne Standards erfolgreich: Max Anton erhöht auf 6:1 (57.). Selbst eine Unterzahl – Esser hatte nach Schlägerschlagen Grün gesehen, Rotation daraufhin zwei Minuten ein Feldspieler weniger – hinderte die Hausherren nicht daran, weiter Tore zu schießen: Gorra eiskalt vom Siebenmeterpunkt zum 7:1 (64.).
Und Rotation lauerte weiter und hatte wieder Gorra: Nach einem Konter setzte der 32-Jährige den Youngster Tim Stürzl freistehend vor dem Spandauer Kasten in Szene, der 17-Jährige braucht die Kugel nur noch über die Linie zu drücken – 8:1 (64). Nur wenige Sekunden später, Spandau hatte sich vom achten Treffer noch nicht einmal erholt, setzte Alexander Gollasch einen drauf zum 9:1 (65.).
Den Schlusspunkt in einer im zweiten Durchgang äußerst einseitigen aber weiterhin sehenswerten Partie setzte dann wieder das Duo des achten Tores: Eine mustergültige Vorlage von Gorra verwandelte Stürzl zum 10:1-Endstand.
Selbst eine gelbe Karte für Michael Wahl in den Schlussminuten der Partie brachte Rotation nicht aus dem Tritt und Spandau nichts ein. Am Ende blieb es beim bisher höchsten Saisonsieg im Berliner Oberhaus 2015/16!
Spitzenduo kann sich nach 8. Spieltag von der Konkurrenz absetzen
Da beide Tabellenführer Rotation und Zehlendorf 88 (4:1 im Lokalderby gegen die Wespen) dreifach punkteten und der ärgste Verfolger patzte, setzten sich beide Teams an der Tabellenspitze fest. Entscheidendes Spiel des 8. Spieltags war die knappe 5:6-Niederlage des BSV bei TuS Lichterfelde.
Die Schmargendorfer haben nun als Tabellendritter bereits fünf Punkte Abstand auf das Spitzenduo. Der Sieger Lichterfelde wiederum konnte dank der drei Punkte als einzige Ligamannschaft seine Position verbessern und zog an den sieglosen Wespen vorbei auf Platz 4. Im Kellerduell setzte sich erwartungsgemäß BHCs dritte Mannschaft mit 6:2 gegen den HC Argo durch.