Am Samstagabend traf die Mannschaft des Berliner TSC beim SV Werder Bremen an. Nach einem Sieg, einem Unentschieden ging das dritte Spiel innerhalb von sechs Tagen verloren. Der SV Werder gewann die Begegnung mit 29:20 (16:11) und hält sich damit die kleine Tür auf endlich in die 2.Bundesliga aufzusteigen. Dafür müssen die Norddeutschen aber am kommenden Wochenende beim Tabellenführer in Wismar unbedingt gewinnen. Möglicherweise das saisonentscheidende Spiel vor sicherlich 4-stelliger Zuschauerkulisse.
Nun aber zurück zum Spiel des Berliner TSC in Bremen. Die Gastgeber legten sehr konzentriert und zielorientiert los. Schnell sollten die Punkte in trockene Tücher gebracht werden. Unterstützt von zwei einfachen Berliner Fehlern und zwei Fehlwürfen konnte die Bremerinnen schnell auf 5:1 und 9:3 davonziehen. Hinzu kam ein sehr aufgeregtes, junges Schiedsrichterpaar, die beide Seiten gleichermaßen mit Entscheidungen überraschte. „Beide steigerten sich aber sehr im Laufe des Spieles“, bemerkte Carlo Gregarek nach dem Abpfiff.
Nach dem zwischenzeitlichen 6:14-Rückstand sah es noch vor der Halbzeit nach einer deutlichen Niederlage für die Berlinerinnen aus. Bremens Trainer Radek Lewicki begann durchzuwechseln und der Berliner TSC mit einer kleinen Aufholjagd. Über 9:14 ging es zum 11:16-Halbzeitstand. Nur drei Bremer Tore ab der 20.Minute zeigen, die Berliner Abwehr hatte ihre Linie endlich gefunden.
Nach der Pause schickte der Bremer Trainer wieder seine Startformation auf das Feld, um hier nicht doch noch etwas anbrennen zu lassen. Aber wieder konnte der Favorit nur ein einziges Tor in den nächsten 12 Minuten erzielen. Leider nutzte dies der Berliner TSC nicht aus, traf selbst nur zweimal. Als den Gastbeberinnen dann in der 45.Minute innerhalb von 38 Sekunden der Doppelschlag zum 18 und 19:13 gelang, war der Bann gebrochen. Die Bremerinnen fühlten sich zwar seit den ersten Spielminuten auf der Siegerstraße, nun waren sie es aber endgültig.
Der Berliner TSC kämpfte dennoch weiter und zeigte selbst, dass man das Handballspielen nicht verlernt hat. Trotzdem gewann der SV Werder Bremen am Ende vollkommen verdient mit 29:20.
Zwei der Geschichten dieses Spieles schrieben Julia Meyer und Stephanie Roscher. Beide warfen Ihre ersten Siebenmeter im Frauenbereich.
Und das erfolgreich.
Jule traf 2 von 3 und Roschi verwandelte ihren einen. „Meine ersten Siebenmeter beim Berliner TSC in meiner siebten Saison“, freute sich Jule, die beim dritten Wurf Pech mit dem Außenpfosten hatte. Auch Roschi warf ihren ersten Strafwurf „seit der A-Jugend vor 5 Jahren“ und traf per Aufsetzer.
Abschließend das Fazit des Trainers der Berliner TSC, Carlo Gregarek:
„Ich bin heute nicht unzufrieden mit dem Spiel! Sicherlich konnte Bremen schon in der ersten Halbzeit durchwechseln und wir dadurch das Ergebnis ein wenig verbessern, aber wenn man dann pausenübergreifend vom Tabellendritten innerhalb von fast 22 Minuten nur 4 Tore erhält und in der Zeit 8 wirft, zeigt dies, dass wir Handball spielen und auch mit der ersten Tabellenhälfte mithalten können. Und immerhin hat Bremen in der zweiten Halbzeit mit der Startformation wieder angefangen. Wir hatten viele gute Chance (20 Fehlwürfe), die wir leider erneut haben liegen lassen. Doch dies zeigt auch, dass wir uns diese eben auch erarbeiten und irgendwann gehen die Dinger auch rein. Daran werden wir die Woche weiter arbeiten und dann erhobenen Hauptes nach Henstedt-Ulzburg fahren!“
Fotos: Matthias Erdmann