Enttäuschung auf ganzer Linie

tsc

 

Die Mannschaft des Berliner TSC hat die große Chance vertan, ein bisschen Abstand zwischen sich und die Abstiegsplätze zu bekommen. Das wäre angesichts der nächsten Aufgaben so wichtig gewesen. Nun wird es nach der indiskutabel deutlichen 17:27 (9:15)-Heimniederlage gegen den Tabellennachbarn TSV Nord Harrislee extrem schwer, auf normalen Weg die Klasse zu halten. Klar, schwirren immer wieder Gerüchte durch die Halle, dass es weniger Absteiger geben wird, welche Mannschaften fusionieren und welche nicht mehr für die 3.Liga melden werden usw. usw. Fakt ist aber zum Einen, dass aktuell die letzten drei Mannschaften absteigen, der Rest ist purer Blick in die Glaskugel und zum Anderen der Berliner TSC von der reinen mannschaftlichen Zusammensetzung nicht mal ansatzweise etwas in der jetzigen Tabellenregion zu suchen haben sollte.

Nun hat sich die Mannschaft aber nach neun Niederlagen in den letzten 10 Saisonspielen, mit solch einer Statistik hat noch nie eine Mannschaft die 3.Liga halten können, in der Abstiegszone häuslich eingerichtet.

Gestern im Spiel gegen den blutjungen TSV Nord Harrislee, fast komplett baugleich mit der dortigen A-Jugendbundesligamannschaft, ließ sich das komplette Team des Berliner TSC von einer allgemeinen Hektik anstecken. Niemand hielt den Kopf oben, hielt die Fäden in der Hand, ordnete das Spiel.

Bis zum 4:4 ging noch alles gut. Bei jedem Tor der Norddeutschen hatte Juliane Meyer die Finger noch dran und der Ball fand über Umwege den Weg ins Tor. Klar kann so etwas auf die Laune drücken. Auf der Gegenseite bestätigte Marie Andresen ihre Ausnahmestellung in der Liga. Einfach nur aufs Tor werfen ist eben nicht bei ihr. Dazu hält sie dann auch mal immer wieder einen eigentlich Unhaltbaren, so war sie wieder einmal mehr ein Faktor im Spiel ihrer Mannschaft.

Beim TSC ließ hingegen jeder den anderen alleine. Juliane Meyer meint dazu: „Jeder hat so sein Ding gemacht und das war es. Weder vorne noch hinten hat es heute funktioniert.“ Sie selbst musste schon Mitte der ersten Halbzeit für Maria Fischer Platz machen, die dann ein kleines bisschen mehr Glück in ihren Aktionen hatte, trotzdem den Gang der Dinge auch nicht mehr aufhalten konnte.

„Keiner hat funktioniert im Spiel“, dachte Caroline Hoth nach dem Spiel laut nach, „In der Abwehr fehlte jegliche Kommunikation, jeder stand alleine und ging zu spät in die Zweikämpfe. Im Angriff fehlte die Tiefe und die Durchschlagskraft.“ Sie lobte dann auch noch einmal ausdrücklich Marie Andresen, und fügte weiter hinzu: „Wir konnten an unsere Leistung von letzter Woche nie anknüpfen und stecken jetzt tief im Abstiegskampf. Da müssen jetzt alle an ihre Grenzen gehen, Trainer und Spieler.“

Für Ann-Catrin Höbbel droht leider das Ende der Saison. Sie verletzte sich schwer am Knöchel, wurde abends im Krankenhaus behandelt. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

Co-Trainerin Janine Wegner nach dem Spiel: „Die Enttäuschung ist bei uns allen sehr groß. Wir haben uns fest vorgenommen, an das Spiel gegen GW Schwerin anzuknüpfen, aber leider haben wir es nicht geschafft, im Angriff und in der Abwehr das körperbetonte Spiel gegen Harrislee anzunehmen. Ein große Entschuldigung gilt dem Publikum, dass wir uns so präsentiert haben. Es nützt nun alles nichts, wir müssen unsere Fehler analysieren und daran arbeiten, denn der Fokus liegt jetzt auf dem 18.02., wenn wir gegen den Frankfurter HC das nächste Vierpunkte-Spiel haben.“

Das Schiedsrichtergespann Sense/Fuss, nur ein paar Stunden vor Spielbeginn aus Krankheitsgründen erstmalig zusammengesetzt, hat unter diesen Umständen aus unserer Sicht eine sehr gute Leistung abgegeben.

Nun geht es erst einmal in die Pokalwoche mit den Viertelfinalspielen der 1. und 2. Frauen, bevor das besagte Endspiel gegen den Frankfurter HC ansteht.

Unruhige Zeiten bei den 1.Frauen des Berliner TSC stehen an. Juliane Meyer sagt schon mal voraus: „Spielen wir weiter so wie heute, werden wir die Klasse nicht halten und absteigen.“

 

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