Nun ist es also doch passiert. Erstmals in der laufenden Saison steht die Mannschaft des Berliner TSC auf einem Abstiegsplatz. Am späten Sonntagabend kehrte die Mannschaft mit einer 25:31-Niederlage im Gepäck aus Oyten wieder mit leeren Händen heim.
Dabei hatte der Berliner TSC den Gastgeber zu Beginn des Spieles taktisch überrascht. Mit dem Anpfiff wurden Tina Schwarz und Denise Engelke sofort offensiv gedeckt, was den TV Oyten erst einmal aus dem Konzept brachte. Zudem wurde die eigene Abwehr sehr offensiv ausgerichtet.
„Das setzte meine Mannschaft wunderbar um, da ist mein Konzept voll aufgegangen“, erzählte TSC-Trainer Carlo Gregarek nach dem Spiel. Gerade vor Denise Engelke hatte der Berliner TSC vorher großen Respekt, sieht man doch in den Spielanalysen immer wieder, dass der TV sie in engen Spielsituationen immer wieder sucht und Denise dann auch eine erfolgreiche Lösung präsentiert. So hatten die Berlinerinnen ein leichtes optisches Übergewicht bis zur Pause. Leider konnten die Ballgewinne durch Abspielfehler und Fehlwürfe nicht zu eigenen Toren umgemünzt werden, so dass es eben doch „nur“ 14:14 nach Ablauf der ersten 30 Minuten stand.
Dieser ausgeglichene Spielstand hielt dann noch fünf Minuten bis zum 17:17, ehe wie angesprochen Denise Engelke ihren großen Auftritt hatte. Zweimal innerhalb von drei Minuten gab es Freiwurf mit Passivzeichen der Schiedsrichter und zweimal bekam sie wie erwartet den Ball und zweimal fand sie die Lücke und traf.
Dazu kam nach dem ersten Treffer ihr aufmerksames und flinkes Abluchsen des Balles beim Anwurf der Berlinerinnen. Acht Minuten, die am Ende 7:1 für den TV Oyten endeten, eine Phase, die bei einem so engen, lange Zeit auf Augen-
höhe ausgetragenen Spiel natürlich entscheidend sind.
24:18 eine Viertelstunde vor dem Ende, der TV Oyten konnte, im Gegensatz zum Berliner TSC, dem durch die Verletzungen von Vivien Schwarz, Magdalena Iwanow und Ann-Catrin Höbbel fast der gesamte Rückraum ausfiel, mit dem Durchwechseln beginnen, frische Kräfte bringen und das Spiel nach Hause verwalten. Da half auch die Saisonbestleistung bedeutenden neun Tore der immer stärker und erfolgreicher werdenden Johanna Willing, vor der Saison aus der Oberliga von der SG Seehausen nach Berlin gewechselt, nicht mehr viel. Das Wurfpech von Aussen fraß sich zudem durch das gesamte Spiel.
Das der Berliner TSC dann noch den Kreis kaum ins Spiel brachte, lag zum einen an der Mannschaft selbst, aber auch an einer im Spielverlauf immer stärker agierenden Mittelblock des Gastgebers.
Am Ende zwar ein Sieg für den TV Oyten, der Berliner TSC hat dort aber durchaus Eindruck hinterlassen. Dies wurde mit dem sehr sympathischen Trainerteam des Gastgebers auch noch nach dem Spiel länger ausführlich besprochen.
Abteilungsleiter Ernst-Heinrich Hoth glaubt ebenfalls weiter fest an das Team und den Klassenerhalt: „Ich habe hier heute eine Mannschaft gesehen, die lebt, die kämpft, die arbeitet. Wir werden die notwendigen Punkte nun holen, da bin ich mir sicher.“
Trainer Carlo Gregarek zog mit einigem zeitlichen Abstand zum Spiel dann das folgende Fazit: „Wer in 63 Angriffen 21 technische Fehler und 17 Fehlwürfe macht, kann einfach nicht gewinnen.
Wir haben uns für unser gutes Spiel heute leider nicht belohnen können. Immer wieder waren es Kleinigkeiten, die uns dann am Erfolg scheitern ließen. In der entscheidenden Phase fehlte uns, im Gegensatz zu Oyten, eine Spielerin wie Denise Engelke, die das Ruder an sich reißt und vorangeht. Ihre Aktionen zwischen der 36. und 42. Minute sorgten für die Entscheidung. Man kann die Schablone vom Hinspiel im September auf das heutige Spiel legen und nur die Seiten vertauschen. Damals hatten wir diese Phase dominiert. Insgesamt zeigt die Tendenz bei uns jedoch deutlich nach oben und wir müssen anfangen, die guten Phasen im Spiel auszudehnen und die schlechten weiter zu verkürzen. Denn am Samstag kommt GW Schwerin zu uns und dieses Spiel MÜSSEN wir gewinnen. Dafür brauchen wir auch von den Rängen die volle Unterstützung! Vielleicht hilft uns dies ja, die nicht so guten Spielphasen zu überstehen!“
Fotos: Matthias Erdmann
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