Berliner TSC: Start in die Rückrunde ging in Owschlag verloren

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„Hört zu, ich will diesen 5-Torevorsprung nicht wieder hergeben.“ Owschlags Trainer Rainer Peetz machte seiner Mannschaft während der Auszeit 12 Minuten vor dem Ende lauthals deutlich, dass er das Spiel als noch nicht entschieden ansah.
Vorher kündigte er in der örtlichen Presse den Berliner TSC noch als „überraschend schwach“ an und musste dann aber mit ansehen, wie die Berlinerinnen sich im Spiel gegen seinen TSV immer wieder heranarbeiteten. Gerade hatte sich sein Team, am Ende dann auch spielentscheidend von einem 21:19 auf 24:19 abgesetzt, aber Rainer Peetz schien dem Braten noch nicht zu trauen. Seine Mannschaft verstand ihn aber und warf sofort weitere 4 Tore, gewann das Spiel am Ende mit 29:23 und Peetz konnte sich zufrieden auf seine Bank setzen.
 
Zwischenablage02So ruhig konnte er in der ersten Halbzeit nicht sein. Immer wieder sprang er auf und haderte besonders lautstark mit der Torhüterleistung seiner Mareike Witt. „Der Torwartwechsel in der zweiten Halbzeit zu Sophie Fasold hat uns dann auch ein wenig den Zahn gezogen, denn sie hielt wunderbar und entschärfte einige gute Würfe von uns.“ analysierte TSC Trainer Carlo Gregarek.

Gerade in den ersten 30 Minuten konnte man auf Berliner Seite mit dem Spiel sehr zufrieden sein. Die Abwehr stand und im Angriff gab es einige sehenswerten Aktionen. Über 5:5 und 9:9 lief das Spiel ausgeglichen.

„Leider wurde unsere Johanna Willing dann beim Torwurf sehr hart aus der Luft geholt, was oft schon deutlich mehr als nur eine gelbe Karte nach sich zog. So fiel unsere einzige RL dann auch noch fast 20 Spielminuten verletzt aus.“ dachte Gregarek nach dem Spiel nach, „aber das 14:14 zur Halbzeit war gerecht, vielleicht mit dem kleinen Vorteil für uns, das wir eben nicht so überraschend schwach waren, wie angekündigt.“
 

Den Prenzlauer Bergern fehlte die Übersicht

Leider verschlief die Mannschaft dann den Start nach dem Seitenwechsel komplett. Ballverluste und nach drei Pfostentreffern in der ersten Halbzeit nun noch weitere zwei nutzte der TSV Owschlag um leicht mit 18:14 davonzuziehen.
Zwischenablage20Carlo Gregarek musste die zweite Auszeit nehmen: „Ich erinnerte meine Mannschaft daran, das das Spiel bereits wieder begonnen hatte“.
Ein bisschen wirkte das auch, kam der Berliner TSC doch wieder auf zwei Tore heran. Das es nicht noch knapper wurde, lag aber auch daran, dass die Berliner Aussenspielerinnen zu wenig in das Spiel miteinbezogen wurden.
„Anja Scheidemann war fast verschenkt da draussen“, be-
merkte Gregarek nach dem Spiel. Dagegen machte die Owschlager-Aussen Alke Trceziok vermutlich ihr bestes Saisonspiel. „Deren Sieben Tore, das erwarte ich auch von meinen

Zwischenablage13Aussenspielerinnen“ zog der TSC-Trainer Bilanz. Aber es fehlte einfach die Spielübersicht, der Kreis kam nicht ins Spiel und aus dem Rückraum konnte einzig Ann-Catrin Höbbel gut und konsequent treffen.
Durch den von vorher sicheren Ausfall von Magdalena Iwanow konnte auch in der Mitte Caroline Hoth nicht entlastet werden, kurzum, es gab einfach zu viele Baustellen in der zweiten Halbzeit auf Berliner Seite. „Wir haben ja alles probiert, zeitweise sogar mit der jungen Jennifer Kämpf auf Rückraum Mitte. Aber unsere Ausgangssituation mit nur einer RM und einer RL hier angereist zu sein, war einfach nicht gut.“ versuchte Carlo Gregarek wirklich alles.

Zwischenablage22Am Ende gewann der TSV Owschlag vor 100 Zuschauern, darunter einigen Flüchtlingsfamilien aus Afghanistan und Syrien, eine schöne Aktion des TSV, mit 29:23. Der Zwischenspurt von 21:19 auf 28:19 brach dem Berliner TSC, der zum Ende hin das Ergebnis dann noch ein bisschen aufhübschen konnte, das Genick.

Carlo Gregarek fasste das Spiel dann so zusammen: „Leider sind wir immer noch zu unkonstant in unserem Spiel. Wieder einmal haben wir uns auf dem Feld eine Auszeit genommen und diese wird in dieser engen Liga bestraft.
15 Fehlwürfe in der zweiten Halbzeit waren auch heute einfach zu viele. Dabei waren auch einige Großchancen, die wir einfach machen müssen. Entscheidend ist für mich jedoch die taktische Undiszipliniertheit in Angriff und Abwehr. Immer wieder nehmen sich dann einzelne Spielerinnen aus dem Verbund heraus und starten Einzelaktionen. Das müssen und werden wir auch ändern. Nun gilt es, sich in den nächsten zwei Wochen auf Oyten vorzubereiten. Ein richtungsweisendes Spiel“

Zwischenablage24Was bleibt nun hängen von einem Spiel, wo so viel mehr möglich war, der Berliner TSC am Ende aber doch wieder nur mit leeren Händen da stand?
Zum Einen muss beiden Berliner Busfahrern gedankt werden, die am Steuer 870 km eine unglaubliche Leistung ablieferten, fuhr der Berliner TSC doch immer weiter in das Zentrum des Sturmes im Norden hinein. Gesperrte Brücken wurden souverän umfahren, der Bus auch bei heftigsten Böen von der Seite gut in der Spur gehalten.
Zum Anderen schliesse ich mich dem TV Oyten an und ziehe den Hut vor dem Owschlager Programmheft. Kompliment an das Redaktionsteam. Nun bleibt abzuwarten, in wie weit die an die Öffentlichkeit gelangten, offensichtlich schon weit vorangeschrittenen und auf den Zuschauerplätzen intensiv diskutierten Fusionspläne des TSV mit der HSG Kropp-Tetenhusen, nun schon zur kommenden Saison umgesetzt werden.
 
Fotos: Thomas Kraft

 

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