Gegen den TSV Owschlag unterlag der Berliner Drittligist mit 21:25 (13:12).
Dabei ging es für den Berliner TSC wunderbar los.
Mit 5:1 führte die Mannschaft nach nur 8 Spielminuten, über ein 10:6 ging es zu einer 12:9-Führung in der 23.Spielminute.
Nur langsam, still und leise schlich sich der Wurm in das Spiel des Berliner TSC ein. Mit Mühe konnte man noch mit einer knappen 13:12-Führung zur Halbzeit die Seiten wechseln.
„Wir hatten den erhofften guten Start, aber mit der Dauer des Spieles machten wir, obwohl uns die Führung eigentlich Sicherheit hätte geben sollen, immer mehr technische Fehler“, schüttelte TSC-Trainer Gregarek nach dem Spiel den Kopf.
Co-Trainerin Stefanie Rochlitz notierte alleine in den letzten Minuten vor der Halbzeit bei sechs Angriffen sechs vergebene Chancen: Fehlwurf, Fang-, Abspiel-, Schritt- und Fangfehler und dann noch einmal ein Fehlwurf. Da bedankt sich jeder Gegner und freut sich, einfach wieder ins Spiel zu kommen.
Mit neuem Schwung sollte es in die zweiten 30 Minuten gehen. Die Führung konnte ausgebaut werden, aber anstatt nun von vorne weg das Spiel zu bestimmen, häuften sich wieder die Fehler und das Spiel drehte sich. Nach 14:12-Führung, stand es 10 Minuten später 17:20 gegen den Berliner TSC.
„Ich verstehe dann unser statisches Spiel im Angriff nicht“ grübelte Gregarek im Nachhinein. „Wir hatten dann Glück mit einer doppelten Zeitstrafe für den TSV, so dass wir noch einmal mit 21:20 in Führung gehen konnten. Da habe ich dann eigentlich die Wende zum Sieg erwartet.“
Das sollte aber nicht sein. Die letzten acht Spielminuten blieben die Berlinerinnen ohne eigenes Tor. Überhastete Würfe zum Einen und zum Anderen eine eigene Zeitstrafe, die „uns keinen Spielraum mehr für mögliche taktische Mittel im Angriff und in der Abwehr geben sollte“ liessen den Berliner TSC das Spiel verlieren.
Franziska Chmurski nach dem Abpfiff: „Leider haben wir heute zu viele technische Fehler gemacht und die Chancen, die wir hatten, vergeben! Wir waren sehr Ideenlos im Angriff und konnten den Gegner einfach nicht bespielen. Generell fehlte die Spannung und Disziplin um uns die Tore zu erarbeiten. Aber Klette muss man einfach loben ! Ohne sie wäre das Ergebnis noch schlechter für uns ausgefallen.“
Verdienter Sieg der Gäste
Josefine Wenzel zum Spiel: „Leider konnten wir die uns schwer erkämpften Überzahlen nicht nutzen. (Hatten wir da überhaupt ein Tor geworfen?) In der ersten Halbzeit waren wir erfolgreich über das schnelle Spiel aus der ersten und zweiten Welle, was leider in der zweiten Halbzeit nicht konsequent gespielt wurde. Nichts desto trotz haben wir uns nicht aufgegeben. Schade nur, dass wir die Punkte am Ende abgegeben haben. Jetzt müssen wir konzentriert im Training arbeiten, um am kommenden Wochenende in Harrislee wieder zu punkten.“
Wieder nahm der TSV Owschlag also beide Punkte aus Berlin mit und das am Ende auch vollkommen verdient. Man liess sich ob des guten Starts des TSC nicht aus der Ruhe bringen.
Bezeichnend dafür zum Beispiel die Leistung von Franziska Peters. Nach einer Verletzungspause verwarf sie die ersten drei Würfe im Spiel, scheiterte mit 100%-igen Torchancen an Juliane Meyer im TSC-Tor, ließ sich davon aber in keinster Weise entmutigen, sondern traf dann einfach mit ihren nächs-
ten vier Würfen.
Eine starke, selbstbewusste Vorstellung.
Und über die Wirkung der Achse Stolley – Ewert (zusammen 9 Tore) wird bereits seit Jahren immer wieder hingewiesen. Glückwunsch in den hohen Norden zu den zwei Punkten.
Das abschließende Fazit von Carlo Gregarek:
„Heute haben wir erneut den Gegner stark gemacht. Nach der klaren Führung folgen 6 Fehler in Folge und eine Mannschaft wie Owschlag nimmt solche Geschenke gerne an. Doch auch später im Spiel machen wir einen 4:0-Lauf, gehen in Führung und nun dachte ich, dass das Spiel kippt. Doch völlig überhastete Fehlwürfe (6 in den letzten 7 Angriffen) und ein Abspielfehler reichen nicht, um ein Spiel noch über die Runden zu retten. Eigentlich sagt man, dass man Spiele aus der Abwehr heraus gewinnt. Diese stand wieder recht ordentlich. Unser Problem liegt gerade eher im Angriff. Die müssen wir nun langsam wieder abstellen, sonst versauen wir uns den immer noch guten Saisonstart. Denn am Samstag geht es zum Zweitligaabsteiger Harrislee. Dort wollen wir wieder punkten, um nicht im Mittelfeld der Tabelle zu verschwinden.“
© Fotos: Matthias Erdmann und René Roscher