Eine journalistische Grundregel lautet: Eine Nachricht gilt erst dann als sicher, wenn der Berichterstatter Augenzeuge des Ereignisses war oder aber zwei – besser drei – voneinander unabhängige Quellen die Nachricht bestätigt haben.
Da die Prenzlberger Stimme erst nach gut der Hälfte der ersten Halbzeit die Tesch-Arena in der Dunckerstraße betrat, wurde hernach also gründlich recherchiert.
Das Ergebnis der Befragung von drei nicht miteinander verwandten, verschwägerten oder demselben Verein angehörigen Platzbesuchern ergab: Die ersten fünfundzwanzig Minuten der Vorrundenbegegnung zwischen dem SV Buchholz und dem SV Blau Weiß Berolina Mitte haben stattgefunden.
Übereinstimmend wurde berichtet, dass der Verein aus Mitte das Spiel weitgehend beherrschte und Pokalverteidiger Buchholz recht konfus wirkte. Außerdem konnte ermittelt werden, dass in der 18. Spielminute (einige Augenzeugen behaupteten hingegen, es wäre die 17. Minute gewesen) ein Tor für Berolina Mitte gefallen sei und der Torschütze den Namen Yassine Isiki trägt.
Das von der Prenzlberger Stimme ab der 26. Minute selbst in Augenschein genommene Geschehen auf dem Kunstrasenplatz scheint die Angaben zu bestätigen: Während Buchholz‘ Spielmacher Erik Anders am Spielfeldrand der Dinge harrte, die da kommen mochten, war beherrschte Berolina nach Belieben den Platz.
Es schien zuweilen, als hätten die Buchholzer Blei an den Füßen gehabt – alles wirkte ein wenig kraftlos und zerfahren.
Und gespielt wurde vor allem in der Buchholzer Hälfte.
In der 37 Minute ein satter Berolina-Schuss auf das Buchholzer Gehäuse, Torwart Dennis Klink wirft sich hinein, kann den Ball abwehren, die Kugel kommt zu Bero-Mann Christoph Trappe, der drückt ab – 2:0. Das war dann auch der Halbzeitstand.
In der zweiten Hälfte sah es anfangs nicht viel anders aus.
Doch nach ein paar Minuten schienen sich die Nordpankower langsam sortiert zu haben.
Plötzlich ein schneller Vorstoß, Alexis Schmoldt bekommt den Ball, Schuss, Berolina-Torwart Martin Kreienbaum hat keine Chance – 2:1.
Nur 180 Sekunden später ein erneuter Blitzangriff, diesmal trifft Marcel Gantzer – 2:2 (58. Minute).
Doch Berolina Mitte brauchte nicht lange, um den unerwarteten Verlust des Zwei-Tore-Vorsprungs zu verdauen.
Schon in der 60. Spielminute überwandt Xavier Schmid mit einem Schuss aus dem spitzen Winkel den herausgelaufenen Dennis Klink – 3:2, Berolina hatte die Führung zurück.
Und als Schmid in der 65. Spielminute dann auch noch auf 4:2 für Berolina Mitte erhöhte, schien das Spiel nun endgültig gelaufen zu sein.
Aber nun wurden die Buchholzer plötzlich doch noch wach und beherrschten zunehmend die Szenerie. Bero-Keeper Kreienbaum hatte in den letzten zwanzig Minuten des Spiels mehr zu tun, als die gesamte gute Stunde zuvor.
Belohnt wurde das Buchholzer Aufbäumen mit dem Anschlusstreffer zum 4:3 in der 89. Minute durch Tim Schulze. Für mehr hätte der Pokalinhaber etwas früher mit dem Spielen anfangen müssen – Berolina ging verdient als Sieger vom Platz.
Das Video zum Spiel
(Autor Steven Gallrach)
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