Der Sportplatz des SV Buchholz in der Chamissostraße trägt seit Sonnabend den Namen des langjährigen Hertha-BSC-Spielers Helmut Faeder.
Mit dieser Namensgebung ehrt der Verein den 1935 geborenen Fußballer Helmut Faeder, der seine ersten Erfolge Anfang der 50er Jahre beim damaligen SSV Buchholz feierte, 1953 zu Hertha BSC wechselte, doch seinem alten Verein verbunden blieb.
Bundestrainer Sepp Herberger testete den torgefährlichen Berliner Halbstürmer im Jahre 1957 zweimal in der Juniorennationalmannschaft. Am 27. März in Essen gegen Belgien und am 26. Mai in Bayreuth gegen die Tschechoslowakei. In beiden Spielen wurde er auf Halbrechts eingesetzt. Nach der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 in Schweden wurde Faeder am 22. Oktober 1958 in die B-Länderelf zum Spiel gegen Österreich berufen und war dort der Schütze des 1:0-Siegtreffers. Sein erster und einziger A-Länderspiel-Einsatz erfolgte im Dezember 1958 in Kairo gegen die ägyptische Nationalmannschaft.
Helmut Faeder war auch noch aktiv, als zur Saison 1963/64 die Bundesliga gegründet wurde.
Er absolvierte in der ersten Bundesligasaison 27 von 30 Pflichtspielen und war mit neun Treffern der beste Schütze von Hertha-Trainer Josef Schneider.
Sein letztes Bundesligaspiel für Hertha BSC bestritt er am 15. Mai 1965 in Hannover. Insgesamt absolvierte Helmut Faeder ligaübergreifend 351 Pflichtspiele für Hertha BSC, in denen er 212 Tore schoss.
Nach dem Ende seiner Bundesligalaufbahn spielte er noch bis 1971 bei Hertha Zehlendorf. Mit den Zehlendorfern wurde er in den Jahren 1969 und 1970 zweimal Berliner Meister. 1970 gelangen ihm dabei 26 Treffer. Mit seinem alten Hertha BSC-Verteidigerkollegen Günter Schimmöller zog er dadurch nochmals in zwei Bundesliga-Aufstiegsrunden ein.
Rückkehr nach Buchholz
Nach dem Fall der Mauer zog es Helmut Faeder wieder nach Französisch Buchholz und zu seinem alten Verein. Er engagierte sich im Jugendbereich und dass der SV Buchholz einer der ersten Berliner Fußballvereine war, der eine eine Frauenmannschaft aufbaute, war seinem Einsatz zu verdanken.
Darüber hinaus organisierte Helmut Faeder unter seinem Namen ab 1990 große Turniere mit zahlreichen Pankower Vereinen und namenhaften Mannschaften aus dem ehemaligen West-Berlin und den alten Bundesländern.
Am 3. August 2014 starb der Sportler im Alter von 79 Jahren.
Im August vergangenen Jahres brachte der SV Buchholz mit Unterstützung der SPD-Fraktion den Antrag in die Pankower Bezirksverordnetenversammlung ein, den bisher unbenamsten Sportplatz an der Chamissostraße – der sich im Eigentum des Landes Berlin befindet und zum „Fachvermögen“ des Bezirks Pankow gehört – den Namen „Helmut Faeder-Sportplatz“ zu geben. nach einigen Beratungen in den Ausschüssen stimmte die BVV schließlich zu und das Bezirksamt fasste daraufhin am 30. Juni dieses Jahres den entsprechenden Beschluss.
Fest mit 1.000 Gästen
Am Samstag erfolgte dann im Rahmen eines großen Vereinsfestes die offizielle Namensgebung. Rund 1.000 Besucher waren gekommen, die unter anderem einen Sieg des SV Buchholz gegen Hertha BSC erleben konnten: Im Aueinandertreffen der Traditionsmannschaften beider Vereine stand es nach der regulären Spielzeit 2:2, das Elfmeterschießen entschieden die Buchholzer dann für sich.
Zuvor hatten die Buchholzer D-Junioren gegen eine Auswahl von Flüchtlingskindern von Champions ohne Grenzen gespielt. Der SV Buchholz hat da bereits Erfahrung: Im vergangenen Jahr richtete der Verein einen „Integrationscup“ aus, an dem 22 Jungen- und Mädchenmannschaften aus ganz Berlin teinahmen.
Foto oben: SV Buchholz