Wer über ein Fußballspiel berichten will, das nicht in irgend einer Form aufgezeichnet wird, tut gut daran, pünktlich zum Spielbeginn im Stadion zu erscheinen. Oder auf dem Sportplatz.
Aber manchmal klappt das nicht.
So beim Spiel des BSV Heinersdorf gegen die SG Blankenburg. Diesmal aus dem dem Prenzlauer Berg fernen Französisch Buchholz anreisend, machte das Vorderrad des Berichterstatter-Fahrrads schon nach wenigen hundert Metern „Pffffff“.
Glück im Unglück: Die gar nicht weit entfernte Netto-Filiale führte passende Fahrradschläuche und auch eine Tankstelle mit Lufttankstation war in erreichbarer Nähe.
Dennoch kam ich gut vierzig Minuten zu spät an der Tescharena an.
Wie groß aber war die Überraschung, statt einer in den letzten Zügen liegende Halbzeit mit sich abrackernden Mannschaften ein leeres Fußballfeld zu sehen!
Die Spieler waren zwar schon da – allerdings in standen sie an der Seite des Spielfeldes, teils mit untereinander, teils mit dem Schiedsrichter im Gespräch. Andere standen wie gelangweilt herum. Es schien, als würden sie auf irgendwen oder irgendwas zu warten.
Mein Gott, dachte ich, haben die etwa den Anpfiff so lange aufgeschoben haben, bis ich auf dem Sportplatz eintreffe?
Gerade wollte ich mich zum Schiedsrichter begeben, um ihm mitzuteilen, dass ich nun da bin und er das Spiel anpfeifen kann, da erklärte mir jemand aus dem Publikum, dass es sich bloß um eine Spielunterbrechung wegen eines groben Fouls handelte…
So kann hier dann leider doch nur über die zweite Halbzeit berichtete werden, die beim Stand von 1:1 ( in 7. Spielminute ein Treffer von Matthias König für Heinersdorf und ein Tor von Tim Gießmann in der 36. Minute für Blankenburg.
Die zweite Spielhälfte begann pünktlich zum Beginn der 46. Spielminute. Einem ersten Vorstoß der Heinersdorfer folgt ein Gegenbesuch der Blankenburger, die immerhin einen Eckball herausholten.
Etwas später ein beeindruckender Alleingang des Heinersdorfer Spielers mit der Nummer 4 auf dem Rücken (der aber in keiner Aufstellung zu finden war), der aus der eihgenen Hälfte heraus in Richtung Blankenburg peeste und erst durch den sich an der eigenen Strafraumgrenze vor ihn werfenden Torwart Dominic Festag gestoppt werden konnte.
In der 66.Minute wurde es nach einem Eckball für Heinersdorf spannend: Ein, zwei drei – vier Schüsse auf das Tor von Festag. Aber – Pech für Heinersdorf – der Ball war nicht über die Torlinie zu bekommen.
Überhaupt hatte der BSV Heinerdorf mehr und mehr die Führung des Spiels übernommen, nachdem die Blankenburger anfangs noch gut paroli boten. Doch im Laufe der Zeit versackten ihre spärlicher werdenden Angriffe fast vollständig in der Heinersdorfer Abwehr.
In der 80. Minute blieb dann sämtlichen Spielern und Betreuern auf der Heinersdorfer Bank die Luft weg: Am linken Rand des Blankenburger Torraums erhält der Spieler mit der Nummer 19 (auch ein Anonymer, der in keiner Aufstellung steht, den Ball und…. fängt an, elegant aber sinnfrei zu Dribbeln. Im letzten Moment, bevor im ein heraneilender Blankenburger den Ball doch noch streitig machen konnte, entschloss er sich dann doch noch, den Ball über die Torlinie zu kicken – 2:1 für Heinersdorf.
Doch nur zwei Minuten später hatten die Blankenburger bei einem ihrer selten gewordenen Vorstöße die Möglichkeit zum Ausgleich. Doch dem Ball – der auf Torraumhöhe parallel zu Torlinie entlang schoss, fehlte ein hingehaltener Blankenburger Fuß, der eine Richtungsänderung bewirkt hätte.
Dafür schlugen der BSV Heinersdorf Sekunden vor dem Abpfiff noch einmal zu. Der Spieler mit der Nummer Acht auf dem Rücken (muss hier noch extra erwähnt werden, dass auch er in der Aufstellung fehlte? Es ist eine Seuche…), nimmt sich den Ball, läuft in den Blankenburger Strafraum und drückt ab. Torwart Dominic Festag versuchte noch, durch herauslaufen den Einschusswinkel zu verkürzen – umsonst. So stand es am Ende 3:1 für den BSV.
Impressionen vom Spiel
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