Zwei Schiri-Irrtümer und eine tiefstehende Sonne


 

Irgendwie schien Yannick Platow einen Moment verunsichert zu sein. Offenbar hatte er bemerkt, was auch den Zuschauern irgendwie spanisch vorkam: Seine Position sah verdammt nach Abseits aus. Doch ein Pfiff ertönte nicht und so lief er weiter und schoss: In der 9. Minute der Vorrundenbegegnung Rotation Prenzlauer Berg stand es nun 1:0.

Die Zeit des gegenseitigen Abtastens war danach vorbei. Buchholz machte Druck, war deutlich spielbestimmend – und der Ausgleich schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Ganz knapp wurde es zum Beispiel in der 21. Spielminute, als Rotation-Tormann Manuel Kessler schon geschlagen schien und ein Prenzlauer Berger Verteidiger den Ball von der Torlinie fernhalten musste.
Rotation beschränkte sich zu diesem Zeitpunkt auf Konterattacken. Mit Erfolg: In der 36. Minute lief Björn Dohnke, den Ball vor sich her treibend, auf der linken Seite in Richtung Buchholzer Strafraum – ungehindert von der für einen Moment abwesenden gegnerischen Abwehr. Nah genug am Tor, schlenzte er den Ball am Buchholzer Keeper Mario Momade vorbei – 2:0.
Die einen, so schien es, machen das Spiel – die anderen schießen die Tore.

Doch Schiedsrichter sind ja im Allgemeinen Menschen mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn. Im Falle von Schiri Dieter Löbert hat sich der Drang zu Gerechtigkeit offenbar so sehr verinnerlicht, dass er sogar im Irrtum für Ausgleich sorgt. So geschehen in der 39. Minute, als im Rotation-Strafraum ein Buchholzer zu Fall kam. War es bei den Gastgebern das übersehene Abseits, so war es nun ein Foul, das nicht stattfand. Der Strafstoß von Maximilian Fildebrand brachte seiner Mannschaft den Anschlusstreffer – es stand nur noch 2:1.
In der 44. Minute dann ein Freistoß zirka 20 Meter vom Tor entfernt: Der Ball überwindet die Rotation-Mauer, Domenic Haweltschek erschwischt ihn und drückt ihn ins Netz. Halbzeitstand: 2:2.

In der zweiten Hälfte war Rotation Prenzlauer Berg den Gästen aus Buchholz dann auch spielerisch ebenbürtig. Beiden Mannschaften lieferten sich packende Zweikämpfe und und jede hatte für sich auch die Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden.

Allerdings blieben die Tore – auch dank der zuverlässig haltenden Keeper – aus. Zumindest bis zur 89. Spielminute. Da konnte Rotation-Torwart Manuel Kessler im grellen Gegenlicht der Sonne einen von Alexis Schmoldt in hohem Bogen losgeschickten Ball nicht rechtzeitig verorten – 2:3.
Jubel bei den Buchholzern, Schockstarre bei den Prenzlauer Bergern.

Ein letzter Angriff von Rotation nach dem Wiederanpfiff blieb ohne Erfolg, so dass sich die Chancen für den Einzug ins Halbfinale minimiert haben. Für Buchholz hingegen ist alles offen.

 

Impressionen vom Spiel

 

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