Ein Spiel dauert sechs Minuten – nach dem Tor ist vor dem Tor…

 

Sagen wir mal so: Als der Berichterstatter zur letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit zum Bezirksliga-Bezirksderby VfB Einheit zu Pankow gegen den Berliner TSC auf dem Paul-Zobel-Sportplatz in der Herrmann-Hesse Straße erschien, waren die Zuschauer zwar noch nicht ganz entschlummert, wirkten aber doch schon ziemlich müde. Was eindeutig am Geschehen – beziehungsweise Nichtgeschehen – auf dem trotz der Dürre grün gebliebenem Naturrasen gelegen haben muss.

In den letzten fünfzehn Minuten jedenfalls gab es von beiden Mannschaften nicht einen einzigen Torschuss, der diesen Namen auch verdient hätte. Alles spielte sich irgendwo im Mittelfeld ab, Zusammenhängendes war selten zu erblicken. Erreichte ein Stürmer versehentlich doch einmal den gegnerischen Strafraum, schien ihn eine Art unsichtbarer Bannstrahl zu treffen, der jegliches weiteres Handeln lähmte.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete – sieht man mal davon ab, dass sich das Geschehen eher in der Gästehälfte abspielte. Allerdings in einer Art, die nicht befürchten ließ, dass der Ball der Torlinie irgendwie zu nahe kommen könnte.

In der 56. Spielminute dann tatsächlich ein erster direkter Schuss der Pankower auf das TSC-Tor, der Torwart Erik Rudel dazu veranlasste, sich mächtig zu strecken. Der darauf folgende Eckball blieb aber folgenlos.

Zehn Minuten später eine ähnliche Situation auf der anderen Seite – dann war wieder Ruhe.

Fast war man geneigt zu glauben, beide Mannschaften hätten mit den beiden Schüssen ihr Pflichtpensum für diesen Spieltag erfüllt.
Um sich die Zeit ein wenig zu vertreiben, begann der Autor dieser Zeilen, die im Drei-Minuten-Takt über das Spielfeld brausenden Flugzeuge zu fotografieren – was mindestens doppelt so spannend war, wie das Geschehen auf dem Rasen.

Doch dann gab es in der 76. Minute einem Vorstoß des Berliner TSC in die Pankower Hälfte, der zirka zehn Meter vor dem Strafraum entfernt mit einem Foul gestoppt wurde. Freistoß für den Berliner TSC.
Der Ball flog an der Pankower Mauer vorbei, im Strafraum entwickelte sich ein kleines Durcheinander, schließlich erwischte Robert Schättschen den Ball und knallte ihn tatsächlich in das Tor von Aleksander Milutinovic. – 0:1.

Die Zuschauer am Spielfeldrand waren von dem unerwarteten Ereignis ebenso überrascht, wie die Pankower Mannschaft.
Letztere wollte sich den Rückstand nicht bieten lassen und bliesen zum Sturm auf das Prenzlauer Berger Tor.
Weit kamen sie allerdings nicht. Denn während sich der VfB Einheit noch im Angriffsmodus befand, ging der Ball auf Höhe der Mittellinie an Elias Aguigah vom TSC verloren, der damit schnurstracks in Richtung Pankower Tor rannte und die Kugel am herauseilenden Tormann Milutinovic ins Netz schoss – 0:2.

Zwei Tore in zweieinhalb Minuten – wie schnell sich doch ein Spiel noch wandeln kann. Aber dabei blieb es nicht.
Vier Minuten später ein weiterer Konter des Berliner TSC, Fabian Bruse spielte den ihm in Rictung Eckfahne entgegengelaufenen Pankower Torwart aus und flankte nach innen, Einheit-Abwehrspieler Philipp Schenke will vor dem leeren Tor klären und lenkt den Ball dabei ins Netz – 0:3.

Die letzten zehn Minuten versuchte der Gastgeber, wenigstens noch eine Resultatsverbesserung zu erreichen – vergebens.

 

Fotoimmpressionen

 

 

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