Dramatik bis zum Schluss: Heinersdorf lässt Buchholz und Rotation nicht ins Halbfinale

 

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, weiß der Kollege Volksmund zu berichten. Ein Fußballspiel ist ja auch so eine Art Streit – ein Wettstreit eben. Auf das letzte Vorrundenspiel des diesjährigen Exerpokals übertragen müsste es nun aber heißen: Wenn zwei unentschieden spielen, freut sich der Dritte.
Denn für die Qualifikation zum Halbfinale musste sowohl für den SV Buchholz, als auch für den BSV Heinersdorf ein Sieg her – bei einem Remis würde die SG Rotation Prenzlauer Berg in den Kreis der besten vier einziehen.

Also legten beide Mannschaften mit Verve los. Nach einem schnellen Hin und Her in den ersten Minuten ging das erste Tor an die Heinersdorfer – Torschütze war André Engler.

Doch die Buchholzer revanchierten sich zwei Minuten später mit einem Tor von Volkan Schmoldt in Kontermanier. Das Tempo, das beide Mannschaften vorlegten, war beachtlich. Zweitweise hatte Heinersdorf leichte Feldvorteile.

Nach einem Foul in der 31. Minute im Heinersdorfer Strafraum schien der SV Buchholz der Möglichkeitnahe, in Führung zu gehen. Doch der Schuss traf nur den Pfosten – es blieb beim 1:1.

Zehn Minuten später – die Heinersdorfer hatten mehrfach versucht, die Buchholzer Abwehr zu knacken – wieder ein Angriff des SV Buchholz. Der erste Schussversuch prallte vom Gebälk ab, dann aber traf Marcel Gantzer – 2:1. Mit diesem Ergebnis gings in die Pause.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit machte der BSV Heinersdorf mächtig Druck, das Geschehen spielte sich eine ganze Weile nur noch in der Buchholzer Hälfte ab. Doch in der 59. Spielminute ein Konter – und Ronny Bunge lässt es im Heinersdorfer Tor klingeln – 3:1.
Zwei Tore Vorsprung – der SV Buchholz ist so gut wie im Halbfinale.

Doch dann ein Schuss aus den Weiten des Heinersdorfer Feldes, der Ball springt zweimal auf – und landet dann zur Überraschung im Buchholzer Tor – als Torschütze wird Ferhat Sagnic ausgemacht.

Vier Minuten später ein Wahnsinnssolo eines Heinersdorfers über das halbe Spielfeld. Vor dem Torraum gibt er an den mit nach vorn gekommenen Jeffrey Papendick ab – Schuss, Tor, 3:3. Mit diesem Ergebnis wäre nun keiner der beiden Kontrahenten mehr fürs Halbfinale qualifiziert.

Im weiteren Verlauf des Spieles gibt es zwar packende Kämpfe und starke Laufduelle – aber so richtig sieht das alles nicht nach einer Entscheidung aus. Auf dem Gesicht des Rotation-Fußballchefs Andreas Gräber, der die Partie gespannt verfolgt, zeichnet sich so etwas wie ein Lächeln ab. Sollte seine Mannschaft nun doch noch…?

 

Fehlerhafter Platzverweis und Spuckattacke

Auf dem Kunstrasen hingegen zeigen die ersten Akteure Nerven, die Spielweise wird ruppiger. Dann plötzlich das lautstarke Schimpfen eines Heinersdorfer Spielers, der sich, während er sich immer weiter erregt, aus seinen Hosen steigt. Der Grund: Ein Buchholzer soll ihn bespuckt haben und der Speichel habe die Hose getroffenen. Schiedsrichter Ricardo Brüsch hatte von all dem nichts mitbekommen und war drauf und dran, den Schimpfenden vom Platz zu stellen. Der BSV-Trainer kam ihm mit einer Auswechslung zuvor.

Die Heinersdorfer – sowohl erbost über die Spuckattacke, als auch darüber, dass diese ungesühnt blieb, legten ihre ganze Wut nun ins Spiel. Und die setzt bekanntlich Kräfte frei.

Kurz danach sah der Bucholzer Karsten Dertli nach einem Foulspiel auch noch Gelb-Rot. Der hatte zwar das „aktuelle“ Foul tatsächlich begangen, aber zuvor unschuldig „Gelb“ erhalten. Es war nicht die einzige Fehlentscheidung von Schiri Brüsch an diesem Tag.

Nun also die letzte Viertelstunde mit einer besonders motivierten Buchholzer Mannschaft (neun Feldspieler sind vom Gegner erfahrungsgemäß schwerer in den Griff zu bekommen, als zehn) und den ebenso besonders motivierten Heinersdorfern (Spuckattacke)

Als erstes rennen die Bucholzer gegen das Heinersdorfer Tor an, setzen sich fast in deren Hälfte fest und haben ein, zwei, drei Möglichkeiten, das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen, Nach einem Eckball ist sogar schon Heinersdorf-Keeper Philipp Hildenbrand geschlagen – ein Feldspieler muss für ihn auf der Torlinie retten.

Dann ist Heinersdorf an der Reihe. Ein Konter des BSV kann von den Buchholzern nur noch mit einem Foul kurz vor der Strafraumgrenze gestoppt werden. Der fällige Freistoß bleibt folgenlos.
Dann geht’s zurück in die andere Hälfte: Freistoß für Bucholz auf Eckfahnenhöhe. Wahnsinnsgedränge im Heinersdorfer Torraum, der Ball kommt nicht durch. Danach ein schneller Wechsel der Seiten, ein Heinersdorfer scheitert freistehend am Buchholzer Tormann Franz Bodo Junger.

Ein Freistoß für Heinersdorf am Buchholzer Strafraum-Halbkreis in der 85. Minute wird abgewehrt. Dann ein Schuss aufs Tor, den Franz Bodo Junger noch abschmettern kann, der zweite Schuss von André Engler aber sitzt – 4:3 für den BSV.
Gleich nach dem Anstoß verliert Buchholz den Ball, und wieder ist es André Engler, der die Kugel im Bucholzer Kasten unterbringt – 5:3.
Kurz darauf der Abfiff, Jubel bei den Heinersdorfern, bedrückte Mienen bei den Buchholzern.

Und auch Andreas Gräber von Rotation Prenzlauer Berg hatte man schon mal fröhlicher gesehen.

 

Impressionen vom Spiel

 


 

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