Respekt, Inter

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SV Berliner Brauereien – FC Internationale II 0:3 (0:0)

Eins vorweggenommen: Ein Spitzenspiel ist ein Spitzenspiel ist ein Spitzenspiel. Am 6. Spieltag begegneten sich zwei Teams, die derzeit die Sonnenplätze der Tabelle gepachtet haben. Der Zweite gegen den Vierten hieß es auf dem Kunstrasen der Berliner Brauereien. Die Prenzlberger führten letzte Woche ihre Serie gegen Britz (4:2) fort und freuten sich auf den Aufsteiger, der einen schier unglaublichen Start hingelegt hat und nun gastierte.

 

16Und Internationale prescht sofort los. Trainer Till Gladow ließ seine Männer in einem sehr offensiven 4-2-3-1 spielen, bei dem sich im Offensivspiel die Außenverteidiger Cocco und Dorn vorschoben und sich Schwartzkopff als Sechser zwischen die Innenverteidiger positionierte.
Kurioserweise wählte Brauers Coach Michael Kraack ein ähnlich aggressives System, ein 4-2-4, beidem die geg-
nerische Viererkette teilweise mit vier Offensivkräften zu tun hatte. In der Theorie durften die rund fünfzig Zuschauer ein grandioses Torfestival erleben, allein die Wirklichkeit war anders.

002Zwei sehr kompakt stehende, taktisch disziplinierte Mann-
schaften wussten, dass jeder Fehler vom anderen bestraft werden sollte. Doch allmählich kam man in Fahrt: Erster Annäherungsversuchdurch Krügel aus der zweiten Reihe und auf der anderen Seite machte es ihm Marschke mit dem schwächeren Linken nach.
Alle 22 Akteure überzeugten hier vor allem in der ersten Halb-
zeit mit hohem Tempo. Dem einen oder anderen ging es so-
gar zu schnell, weil kaum Zeit zum Nachdenken blieb. So stand Marschke in der 32. Spielminute allein vor Inters Keeper Haase, nachdem Sturmpartner Töpfer einen langen Ball verlängerte – Marschke agierte zu hastig und Haase machte sich breit.
Wenn es bei Internationale gefährlich wurde, dann meist über den rechten Flügel, wo Heilgermannund Krügel anschaulich kombinierten und zuletzt Toptorjäger Froese in Szene setzten. So wie in der 36. Minute, als Froese plötzlich allein vor Goalie Elschner steht, rechts einschieben will, aber Elschner klasse reagiert. Kurz darauf versucht es Krügel nochmal nach einer Ecke. Sein Schuss verfehlt das eigentliche Ziel und findet Froeses Kopf, der nur knapp neben den Kasten köpft. Die Brauer verließen sich vor der Pause sehr aufs Glück.
 

Brauereien in Schockstarre

Nachdem Vitaminriegel verputzt und Motivationsreden gehalten wurden, ging es in die zweiten 45 Minuten. Und Internationale übernahm das Zepter. Brauers Kapitän Jahn wartet nach Foulspiel noch vergebens auf den Pfiff des Unparteiischen, als die Weiß-Schwarzen sich schon ratzfatz in den Strafraum kombinierten:

98aDoppelpass zwischen Froese und Lobgesang, der schickt Heilgermann in den rechten Halbraum und letzterer verwandelt eiskalt (53.). Kein Problem. Die Gentlemen der Brauereien geben den Gästen immer den Vortritt. Nur reichte das den Aufsteigern noch lange nicht.
Wenige Sekunden nach dem Führungstreffer überlisteten Krügel und Schwartzkopff die Grünweißen Hahn und Storm. Erneut wird der letzte Pass in den freien Raum gespielt und dieses Mal schaltet Froese am schnellsten und schiebt unhaltbar ins lange Eck (54.).

003Das war forsch, das war frech, das war ungewohnt für die Prenzlberger, die wie paralysiert dem Treiben Inters zusahen. Wenn sie mal in Ballbesitz kamen, wurde das Umschaltspiel zu munpräzise ausgeführt oder sehr anstrengend für die beiden Stürmer, die zum einen langen Bällen hinterher rannten, zum anderen zwei bärenstarke Innenverteidiger (Hellmund und Löscher) im Rücken hatten.
Froese tanzt vorm Strafraum und wird von mehreren Gegen-
spielern begleitet, er spielt dann nach rechts außen, wo Krügel wartet und seelenruhig auf Apostu flankt. Der Flügel-
flitzer nimmt ihn mit der Brust an und schießt: Elschner reagiert wieder famos. Der Ball allerdings befindet sich noch in der Gefahrenzone! Krügel, der eben noch die Flanke schlug, setzt aus spitzem Winkel zum Nachschuss an und verfehlt knapp (67.).

81Entmutigt, vielleicht sogar konzeptlos, versuchten es die Brauer mit langen Bällen. Einen davon bringt Carow von der Mittellinie, Töpfer verlängert per Kopf und – Déjà-vu – Marschke steht schon wieder allein vor Haase. Mit viel Kraft und Risiko haut er das Runde aus nächster Nähe übers Tor (85.). Den Deckel legte natürlich Inter drauf: Der eingewechselte Chen spielt rechts auf Krügel, der am zweiten Pfosten Cocco entdeckt. Der vorgerückte Linksverteidiger lässt den jungen Lohde alt aussehen, bevor er aus kurzer Distanz das 3:0 erzielt und den Auswärtssieg besiegelt. FC Internationale verschafft sich auch in der Kreisliga-A ordentlich Respekt und empfängt am kommenden 7. Spieltag den Adlershofer BC.

Die Jungs von Brauereien lecken sich die Wunden und versuchen, auswärts gegen SV Karo 96 einen Strich unter diese Niederlage zu machen.

 

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